Eine frühzeitige Einbindung von Stakeholdern ist essenziell, da sie wertvolle Einblicke in spezifische Bedürfnisse und Anforderungen liefern und somit die Gestaltung von Wertangeboten und Ökosystemen unterstützen. Iterative Entwicklungsansätze, etwa durch die Nutzung von Methoden wie Lean Start-Up oder MVP, ermöglichen eine risikominimierte und praxisnahe Optimierung von Prototypen durch Tests in realen Umgebungen. Plattform-Ökosysteme, die z.B. mithilfe des Business Model Canvas strukturiert werden, fördern die Zusammenarbeit zwischen Partnern und ermöglichen skalierbare Geschäftsmodelle, wie beispielsweise „Robot-as-a-Service“-Angebote.
Darüber hinaus ist die frühzeitige Berücksichtigung von Sicherheits- und Normenanforderungen, etwa durch Scenario Planning, entscheidend, um regulatorische Änderungen und deren wirtschaftliche Auswirkungen zu antizipieren. Dies stellt die Marktzulassung und Akzeptanz der Servicerobotik sicher.
Ein weiterer zentraler Ansatz ist die kundenzentrierte Innovation, bei der Tools wie Customer Journey und Empathy Mapping kombiniert werden, um Nutzererfahrungen gezielt zu optimieren und die Akzeptanz zu steigern. Zusammen fördern diese Best Practices die Entwicklung innovativer, skalierbarer und marktfähiger Geschäftsmodelle, die sowohl die technologischen als auch die gesellschaftlichen Anforderungen im Bereich der Servicerobotik erfüllen.
Illustrationsbeispiele
Ein Beispiel ist der Einsatz der Value Proposition Canvas, um die Bedürfnisse von Städten und Gemeinden im Bereich der öffentlichen Reinigung zu analysieren. Dabei wurde ein modulares Robotersystem entwickelt, das auf unterschiedliche Oberflächen wie Gras oder Asphalt angepasst ist und durch IoT-Technologie gesteuert wird, um eine effiziente Reinigung zu gewährleisten.
Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung der Customer Journey, um die Interaktionen von Nutzern mit Servicerobotern in Bibliotheken zu optimieren. Dabei wurde eine Nutzerreise analysiert, die von der Begrüßung durch den Roboter bis zur Buchsuche und -empfehlung reicht. Das Ergebnis war eine intuitive Benutzeroberfläche und die Integration einer Sprachfunktion, die insbesondere für Senioren geeignet ist.
Mit der Business Model Canvas wurde ein „Robot-as-a-Service“-Modell entwickelt, bei dem Roboter zeitweise vermietet werden können, ergänzt durch Wartungs- und Update-Services als zusätzliche Einnahmequellen. Dieses Modell ermöglicht kleineren Pflegeeinrichtungen den Zugang zu moderner Robotik ohne hohe Anfangsinvestitionen. Schließlich zeigt die Anwendung von Scenario Planning, wie Regulierungsänderungen antizipiert werden können, beispielsweise durch Simulationen verschärfter Sicherheitsanforderungen oder Datenschutzvorgaben. Dies ermöglichte eine frühzeitige Anpassung des Geschäftsmodells, um die Zertifizierung für den Einsatz in öffentlichen Bereichen sicherzustellen.
Weitere Best Pracitces und Illustrationsbeispiele sind hier in den Tool-Guides zu finden: https://miro.com/app/board/uXjVLS0M2AA=/?share_link_id=447309599636