Die langfristige Etablierung der Kompetenzzentren am Markt sowie einzelner Anwendungen im Bereich der Servicerobotik werden durch die RimA-Toolbox unterstützt. Diese bietet eine strukturierte Herangehensweise an den Prozess der Geschäftsmodellentwicklung sowie die phasenspezifische und iterative Anwendung von entsprechenden Tools.
Im Folgenden werden sieben in der praxisnahen Anwendung bewährte Methoden zur Geschäftsmodellentwicklung vorgestellt. In den hier auf der Wissensplattform vorgestellten Kurzbeschreibungen wird ein Überblick zu dem jeweiligen Tool sowie dessen Ziel und Anwendung gegeben. Für einen tieferen Einstieg werden wir auf ein Miro-Board verweisen, auf dem die spezifische Umsetzung der Methode angeleitet und durch entsprechende Templates unterstützt wird. Es werden die Besonderheiten des Kontextes der Servicerobotik im Alltag berücksichtigt und iterativ in der Toolbox angepasst und erweitert.
Eine Geschäftsmodellentwicklung durchläuft aufeinander aufbauende Phasen, in denen jeweils unterschiedliche Tools in ihrer Anwendung präferiert werden können. Die jeweilige Auswahl der Tools für die Gestaltung eines tragfähigen Geschäftsmodells richtet sich zwar nach dem konkreten Use Case und den individuellen Anforderungen der Unternehmung, allerdings können übergreifend die in Abbildung 1 dargestellten Phasen unterschieden werden. In der Ideenfindungsphase werden insbesondere kreative Methoden angewendet, um die Besonderheiten des betrachteten Geschäftsmodells zu verstehen und darauf aufbauend neue, kundenfokussierte Geschäftsideen zu generieren. In der Phase der Entwicklung werden die verschiedenen Bausteine eines Geschäftsmodells unter Berücksichtigung des Kontextes der Servicerobotik gestaltet. Die Evaluation dient der kontinuierlichen Bewertung, Anpassung und Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Anschließend kann das Wachstum des Geschäftsmodells in der Praxis auf der Stufe der Skalierung eingeleitet werden.
Die ökonomische Gestaltung kann sowohl für die robotischen Anwendungen (Mikro-Ebene) als auch für die Kompetenzzentren und die sie umgebenden Ökosysteme (Meso-Ebene) betrachtet werden (s. Abbildung 2). Als Ausblick kann zukünftig auch das umfassendere nationale bzw. internationale RimA-Ökosystem (Makro-Ebene) mit erweiterten Stakeholdern herangezogen werden. Bei der Anwendung der Tools sollte auf die jeweilige Ebene und deren spezifische Anforderungen geachtet werden.
Die RimA-Toolbox bietet eine strukturierte und methodische Herangehensweise, um Ideen zu generieren, Geschäftsmodelle zu analysieren und weiterzuentwickeln. Um den Erfolg und die Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle sicherzustellen, sind die in Abbildung 4 aufgezeigten Methoden der Toolbox in einem kontinuierlichen und iterativen Prozess anzuwenden. Dieser orientiert sich an den im Entrepreneurship etablierten Methoden des Lean Start-Ups sowie des Design Thinkings, die dabei unterstützen, innovative und kundenorientierte Lösungen zu entwickeln (s. Abbildung 3). Die beiden Ansätze begünstigen während der Anwendung der Toolbox ein schnelles Lernen und stetiges Anpassen an sich verändernde Herausforderungen sowie einen auf die Bedürfnisse der Nutzenden abgestimmten Fokus.
Der Lean-Start-up-Ansatz [2] kombiniert Agilität und Iteration, um ein Geschäftsmodell zu entwickeln und wird als separater Tool-Steckbrief tiefergehend erläutert. Design Thinking kann zusätzlich zum Lean-Start-up-Ansatz eingesetzt werden, um empathisches Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und innovative Lösungen zu generieren. Durch den Einsatz von Design Thinking-Methoden wie Benutzerforschung, Prototyping und Nutzertests können Unternehmen eine tiefere Verbindung zu ihren Kunden aufbauen und Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die wirklich auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Weitere Informationen und spezifische Methoden-Guides sind hier in einem digitalen Whiteboard aufgeführt:
https://miro.com/app/board/uXjVLS0M2AA=/?share_link_id=182277433033
Referenzen
[1] D. Bilger et al. (2015, Oktober). The IoT Business Model Builder, Bosch Internet of Things & Services Lab. [Online]. Verfügbar: https://www.iot-lab.ch/wp- content/uploads/2015/10/Whitepaper_IoT-Business-Model-Builder.pdf. [Abruf Februar 15, 2024].
[2] S. Blank. (2013, Mai). Why the Lean Start-Up Changes Everything. A faster, smarter methodology for launching companies may make business plans obsolete. [Online]. Verfügbar: https://hbr.org/2013/05/why-the-lean-start-up-changes-everything. [Abruf Februar 15, 2024].